Im 17. Jahrhundert liessen sich in den Niederlanden viele reiche Bürger und deren Gattinnen von Malern porträtieren. Das Bürgertum war vielfach durch den Handel mit Stoffen und Gewürzen beispielsweise aus Venedig zu Reichtum und Ansehen gelangt. Dies wollte man auch nach außen hin demonstrieren.
Diese Portraits wurden inszeniert. Die Personen waren edel und elegant gekleidet und von Requisisten, die auf Reichtum und Bildung hinweisen umgeben.
Im letzten Jahr konnte ich mit meiner Freundin Karin zwei ganz besondere Fotos in diesem Stil machen.
Zuerst stellte Karin eine Hausdame dar, mit großem Schlüsselbund, sich ihrer verantwortungsvollen Aufgabe bewußt und an ihrem Arbeitsplatz beim Silberpolieren überrascht.
Das zweite Portrait zeigt eine fiktive Kaufmannsgattin, stolz, gebildet, in einem weinroten Festkleid mit Goldschmuck, den Blick ruhig und gemessen auf den Betrachter gerichtet.
Für ein Modell ist es eine große Leistung, eine Person aus einem vergangen Jahrhundert glaubwürdig darzustellen; in diesem Fall den beiden Niederländerinnen aus dem 17. Jahrhundert Leben einzuhauchen. Mit Karin als Modell ist das wunderbar gelungen!