Eigentlich kann sich jeder vorstellen, was in einem Aktzeichen-Kurs gemacht wird, oder?
Hier nun einiges, das (fast) immer so abläuft: Zuerst gibt es da natürlich die Künstler, Studenten oder andere kreative Menschen, die sich mit dem figuralen Zeichnen beschäftigen wollen oder müssen. Das sind je nach Veranstaltung und Raumgröße zwischen einer Person und (sagen wir mal) vielleicht vierzig Personen, die sich im Kreis an ihren Staffeleien oder ihren Zeichenbrettern um das in der Raummitte aufgestellte Podest befinden. Auf dem Podest posieren ein oder mehrere Modelle. Alle Personen im Raum, alle Künstler, Studenten, der Zeichenprofessor, die Dozenten sind bekleidet. Außen dem oder den Aktmodellen natürlich.
Die Modelle wechseln alle 20 – 50 Minuten ihre Position. Die Positionen werden entweder vom Kursleiter oder auch von den Modellen selbst variiert. Grundsätzlich sollten alle drei Ebenen – stehend, sitzend und liegend – angeboten werden. Meist wird bei Anfängern, die noch etwas unsicher mit den Proportionen sind, mit stehenden Positionen gearbeitet. Bei sitzenden und ganz besonders bei liegenden Positionen des Modells sind auch der Umraum, in dem sich die Figur befindet und die Verkürzungen eine zusätzliche Schwierigkeit in der zweidimensionalen Darstellung am Zeichenblatt.
Im Zeichensaal herrscht meist absolute Stille; die Zeichnenden sind hoch konzentriert, lassen den Blick vom Modell aufs Blatt schweifen und versuchen sozusagen die Figur zu „erfassen“ und darzustellen.
Als Aktzeichen-Modell ist man entweder (noch) entspannt oder man hat schon (fast) einen Krampf, zumindest nach 30 bis 40 Minuten wirds halt doch anstrengend und meist sind es ja auch mehrere Stunden pro Tag, die man am Podest in den verschiedenen Positionen verharrt. Bei abgestützen Positionen sind es die Handgelenke, bei Drehungen die Hüfte, die Knie, die Schulter oder der Nacken, die anfangen, wehzutun. Einige Minuten noch, man schaut auf die Uhr, man konzentriert sich auf irgendetwas anders, kontrolliert den Atem, denkt ans Essen oder was auch immer.
Zwischen den Positionen gibt es dann meist auch kurze Pausen, in denen man mal schauen kann, was die Leute aus einem gemacht haben. Und ob man zugenommen hat, weil, es wird von den Künstlern halt ALLES gezeichnet, was zu sehen ist.
Alles in allem: Als Modell ist man der Anlaß und Motivator, die Inspiration für eine Zeichnung, ein Gemälde oder eine Skulptur. Schlußendlich ist man ein wichtiger Teil eines kreativen Prozesses und dieses Bewußtsein läßt einem die Anstrengung vergessen und macht stolz und glücklich, ein Modell zu sein!
aktzeichnen ist eine super sache und du bist ein tolles, angenehmes modell!
Erinnere mich sehr gerne an die zeit!!!